Abstract
Welche Rolle kann Literatur im Fremdsprachenunterricht spielen? Im Distance Learning wurde mit Lehramtsstudierenden der Slawistik erkundet, wie literarisches Lernen im Fremdsprachenunterricht in hybriden und digitalen Settings gelingen kann. Der Fokus lag dabei auf zwei Aspekten: Intermedialität und Nachhaltigkeit. Zum einen sollte hinterfragt werden, ob interkulturelles Verstehen den Literaturkanon braucht und welche neuen Zugänge intermediale Vermittlungsformen bieten. Zum anderen sollten die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Bildungsagenda 2030 eingebunden werden, um auszuloten, wie der Grundsatzerlass Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung als Querschnittsmaterie auch im Fremdsprachenunterricht umgesetzt werden kann.
Die Verbindung der beiden Konzepte bietet die Möglichkeit, den Blick auf die in Literatur verhandelte Mensch-Natur-Beziehung zu richten, um über die sprachaktive Dekodierung der literarischen Verfahren einen Perspektivenwechsel zur Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Die folgende Reflexion dieses Seminars fragt nach den didaktischen Potenzialen von Literatur für sprachliches, kulturelles und literarisches Lernen im Spannungsfeld von Intermedialität und Nachhaltigkeit. Den theoretischen Rahmen bietet die kulturökologische Literaturdidaktik, die damit auch für den Fremdsprachenunterricht und für die Pädagog*innenbildung empfohlen werden soll.
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International.
Copyright (c) 2022 Carmen Sippl