Abstract
Die vorliegende Evaluationsstudie lässt sich in die Gruppe der Forschungen zur Lehrerbildung und Hochschuldidaktik einordnen. Sie widmet sich dem fachübergreifenden pädagogischen Wissen angehender Lehrpersonen wie deren professioneller Unterrichtswahrnehmung zur Klassenführung. Die Evaluierung erfolgt auf Basis eines quasi-experimentellen Designs mit Prä-Postmessung. Zum Einsatz kamen ein videobasierter Test zur Klassenführungsexpertise sowie ein selbst entwickelter Papier-Bleistift-Test zum pädagogischen Wissen, welches als deklaratives Wissen, Wissen mit prozeduralen Anteilen wie auch prozedurales Wissen operationalisiert wurde.
Es lässt sich ein Wissenszuwachs im pädagogischen Wissen zur Klassenführung konstatieren. Die Kompetenz, Unterricht in Bezug auf Klassenführung professionell wahrzunehmen, hat sich zwischen dem Prä- und Posttestzeitpunkt signifikant verbessert, allerdings mit geringer praktischer Bedeutsamkeit. Bei dieser Stichprobe scheinen Studierende mit geringerem Ausgangswissen mehr profitiert zu haben als Studierende mit höherem. Die höchste Zustimmungsrate von unterschiedlichen lernunterstützenden Angeboten wurde der Verbindung von Theorie und Praxis, indem zu einzelnen Aspekten Videos analysiert wurden, zugesprochen. Tendenziell wurde die Lehrveranstaltung mit vier Doppeleinheiten als zu kurz eingeschätzt. Trotzdem fanden 69 Prozent der Studierenden diese Lehrveranstaltung als gewinnbringend.