Abstract
In einer digital-medial geprägten und gestaltbaren Welt gewinnt die Implementierung der Digitalen Grundbildung in österreichischen Schulen zunehmend an Bedeutung, wie der aktuelle Lehrplan der Volksschule und der Grundsatzerlass Medienbildung verdeutlichen. Diesbezüglich untersucht dieser Beitrag die Rolle von Primarstufenlehrpersonen bei der Umsetzung bildungspolitischer Vorgaben zur Digitalität. Der Schwerpunkt liegt dabei auf ihren Überzeugungen in drei Bereichen, die laut der Theory of Planned Behavior nach Ajzen (1991) Intentionen und Verhalten maßgeblich beeinflussen: Einstellungen, subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle. Um diese zu erheben, wurden Fokusgruppeninterviews mit insgesamt zwölf Lehrpersonen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten eine positive Einstellung zur Vermittlung von Digitalitätskompetenzen haben und ihr soziales Umfeld größtenteils als unterstützend wahrnehmen, jedoch bei der Umsetzung aufgrund der als fehlend wahrgenommenen Ressourcen gehemmt werden. Dabei beschreiben sie Defizite in der infrastrukturellen Ausstattung, der personellen Unterstützung und der eigenen (medienpädagogischen) Kompetenzen, die eine adäquate Umsetzung erschweren. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Implementierung bildungspolitischer Vorgaben unter Einbeziehung der Überzeugungen von Lehrpersonen zu planen, um die Digitale Grundbildung von Schüler*innen im Primarstufenbereich nachhaltig zu sichern.

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International.
Copyright (c) 2025 Pauline Zabransky, Gudrun Überacker, Sonja Gabriel