Abstract
Die Stärke der ungarischen Lehrerausbildung liegt traditionell in ihrer Sensibilität für die öffentliche Bildung, in ihrer praktischen Orientierung, in den guten Arbeitsbeziehungen zu Schulen und in der beruflichen Zusammenarbeit. Diese Reziprozität, sowie eine enge, auf Gegenseitigkeit basierende Zusammenarbeit bestimmten von Anfang an die spezifischen Merkmale der Ausbildung. In unserer Studie möchten wir uns an den langen historischen Prozess erinnern, der zur „Doppelbindung“ der Ausbildung führte. Einerseits hielt sie ihre enge Beziehung zur öffentlichen Bildung aufrecht, andererseits entwickelte sie sich aus dem Mittelschulwesen und wurde zum organischen Teil der Hochschulbildung. In der Studie wird auf die Rolle der raktischen Ausbildung, die Änderungen in den inhaltlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen und die Diskussionen der aktuellen Herausforderungen und Schwierigkeiten eingegangen. Dabei wird das fortwährende Dilemma der Lehrerbildung „Theorie kontra Praxis“ in seiner historischen Tradition diskutiert.