Abstract
Die gesellschaftliche Akzeptanz für die Nutztierhaltung nach gesetzlichen Mindeststandards gerät zunehmend unter Druck, vor allem die Schweinehaltung wird in Österreich scharf kritisiert. Vor diesem Hintergrund analysiert der vorliegende Beitrag auf der Basis von zwölf Betriebserhebungen zum einen die Höhe der Mehrkosten von höheren Tierwohlstandards und zum anderen die damit einhergehenden Erfahrungen und Herausforderungen aus Sicht der Landwirt*innen. Zur Berechnung der Mehrkosten wurden zwei verschiedene Tierwohlstandards definiert, die Ergebnisse zeigen um 7 bis 54 Ct je kg Schlachtgewicht höhere Produktionskosten für höhere Tierwohlstandards. Nach Abzug der öffentlichen Gelder für höheres Tierwohl verringern sich diese Mehrkosten markant, einfache Tierwohlsysteme übertreffen bereits die Wirtschaftlichkeit der gesellschaftlich kritisierten Vollspaltensysteme. Zudem bekunden die interviewten Landwirt*innen eine hohe Zufriedenheit mit tierfreundlichen Haltungssystemen und ihre Aussagen verweisen auf zahlreiche Einblicke zur Optimierung solcher Systeme. Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik transferiert die Ergebnisse in die Aus- und Weiterbildung sowie Beratung mit dem Ziel, die Diversität an Produktionssystemen und Produktangeboten zu erhöhen.
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Copyright (c) 2023 Leopold Kirner, Bernhard Stürmer