Abstract
Die Entwicklung eines frühen regionalhistorischen Bewusstseins der Schülerinnen und Schüler wird durch die Beschäftigung mit den Dimensionen Zeit und Raum im Sachunterricht der Primarstufe ermöglicht. Ausgehend von den authentischen Erfahrungen der Kinder werden sie durch die Lehrkraft ermutigt, Fragen an die Vergangenheit zu stellen. Das Herstellen lebenspraktischer Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erfordert besondere Lernarrangements, die die Vorerfahrungen und Bedürfnisse der Lernenden berücksichtigen. Jeder Ort hat seine Geschichte mit sichtbaren und unsichtbaren Lernorten. Das regionalhistorische Lernen erweitert das vernetzte Denken in räumlicher und zeitlicher Perspektive, fördert die damit verbundene Orientierungskompetenz. Der außerschulische Lernort Museum bietet einerseits Ausstellungsobjekte aus der Region und andererseits die Möglichkeit, kindgerechte Vermittlungsangebote zu entwickeln. Ein Museumsbesuch und die anschließende Nachbereitung in der Klasse tragen zu einem abwechslungsreichen regionalhistorischen Lernen bei. Das didaktische Konzept „Mit dem Geschichtskoffer durch die Vergangenheit“ lässt eine Klasse eine Zeitreise durch die Geschichte eines Ortes unternehmen. Eine spezifische Spurensuche stellt die didaktische Aufbereitung der Thematik „Die jüdische Bevölkerung des Spätmittelalters in Wiener Neustadt“ dar.