Abstract
Im Rahmen einer Individualisierung von Unterricht versuchen Lehrpersonen Lernumgebungen zu gestalten, die die Förderung jedes einzelnen Kindes gewährleisten sollen. Dies stellt einen kaum zu bewältigenden Anspruch an Lehrer/innen und erfordert eine hohe diagnostische Kompetenz. Die Folge davon sind oft Lernarrangements, die Kindern möglichst viel Verschiedenes anbieten, mit dem Gedanken, für jedes Kind etwas Passendes dabei zu haben. Personalisierung wird hingegen lernseitig gedacht. Die Verantwortung des Kindes für das eigene Lernen und die Selbstgestaltung des Lernprozesses spielen dabei eine zentrale Rolle. Konstruktiver Austausch mit Mitschülerinnen und Mitschülern, der Verstehensprozesse fördert und das Lernen vertieft, ist in diesem Zusammenhang von große Bedeutung.
Insbesondere Kooperative Lernformen bieten Lernenden die Möglichkeit der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Inhalt, geben aber auch Raum für ko-konstruktive Austauschprozesse. Durch ihren strukturierten Aufbau und die inkludierten Lese- und Lernstrategien können sie Kinder außerdem dabei unterstützen, zu Gestaltern ihres eigenen Lernprozesses zu werden. Deshalb sollten sie in einem personalisierten Unterricht Schülerinnen und Schülern angeboten werden. Besonders der Sachunterricht in der Primarstufe bietet viele Möglichkeiten, Kooperatives Lernen zu fördern und ein Voneinander-Lernen zu ermöglichen.