Abstract
Durch soziale, ökonomische und kulturelle Risiken in Brennpunktschulen kommt es zu besonderen Herausforderungen und objektiven Belastungen der Lehrerinnen und Lehrer. Um den dortigen Schülerinnen und Schülern günstige Lebensperspektiven zu eröffnen, ist besonderer pädagogischer Einsatz von Nöten. Die kumulative Wirkung von Stressoren auf das Lehrpersonal, also der Umstand, dass jede Stressreaktion auf die vorherige aufbaut bevor diese abklingen konnte, ist im Zusammenhang mit Brennpunktschulen von besonderer Brisanz. Der gegenständliche Beitrag geht der Frage nach den subjektiv empfundenen Beanspruchungen von Lehrerinnen und Lehrern an Neuen Mittelschulen (NMS) in sozialen Brennpunkten nach. Die vorliegenden Evidenzen aus einer Stichprobe (N = 106) lassen den Schluss zu, dass Lehrerinnen und Lehrer an Brennpunktschulen gegenüber Lehrkräften an Schulen abseits sozialer Brennpunkte in ausgewählten Dimensionen signifikant stärker Symptome berufsbezogener Belastung zeigen. Ebenso hat sich sehr deutlich gezeigt, dass Aspekte berufsbezogene Ängste mit Aspekten aggressiver Reaktionen von Lehrerinnen und Lehrern im schulischen Kontext im Zusammenhang stehen.