Abstract
Eine professionelle Handlungskompetenz von Lehrkräften zeigt sich nicht nur in einem allgemein pädagogischen wie fachdidaktischen Wissen, sondern auch in den Wertehaltungen und epistemologischen Überzeugungen. Jene nicht-kognitiven Kompetenzen von Lehrkräften wurden von uns mit Blick auf die Begabungsförderung untersucht. Dazu unterzogen wir bereits vorliegendes Interviewmaterial von Lehrkräften aus zwei Wiener Volksschulen einer Sekundäranalyse. Die Ergebnisse einer strukturierten Inhaltsanalyse zeigen, dass das Phänomen der Hochbegabung wohl Teil des pädagogischen Wissens der Lehrkräfte ist, sie aber eine deutliche Wertepräferenz für die Förderung aller Schüler*innen haben. Diese wird v. a. aus einer konstruktivistischen Sicht im Sinne des Bereitstellens von Lerngelegenheiten umgesetzt, eine gezielte Förderung über einen differenzierten Kompetenzaufbau findet kaum statt. Wir diskutieren mögliche Schlussfolgerungen für die Schulentwicklungsberatung.

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