Abstract
In Österreich geltende internationale Konventionen postulieren Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Elementarpädagogik für alle Kinder. Der Beitrag gewährt Einblick in historische und aktuelle Aus- und Weiterbildungsoptionen im Bereich Inklusiver Elementarpädagogik (IEP). Im Rahmen einer vignettenbasierten Studie wurden systematisch empirische Daten zur Professionalität hinsichtlich Inklusion bei Elementarpädagog*innen gesammelt. Die Fragestellungen behandelten einerseits den Zusammenhang zwischen einer Ausbildung im Bereich IEP und Professionalität im Kontext von Inklusion, andererseits, ob letztere in Zusammenhang mit Art und Dauer einschlägiger Weiterbildungsmaßnahmen steht. Die Vignette handelte von einem dreijährigen Kind, das in der elementaren Bildungseinrichtung nicht spricht. Elementarpädagog*innen (N = 91) verschriftlichten, welche Fragen sie sich in diesem Fall stellen, wie sie handeln würden und warum. In einem iterativen Prozess wurde ein Kodierleitfaden entwickelt und das Textmaterial näher untersucht. Elementarpädagog*innen mit Ausbildung im Bereich der IEP unterschieden sich in der vorliegenden Studie hinsichtlich ihrer Professionalität nicht von jenen ohne einschlägige Ausbildung. Vergleiche anhand der Art der Weiterbildung erwiesen sich als signifikant; in den Antworten von Bachelorstudierenden konnten mehr Hinweise auf Professionalität gefunden werden als in den Antworten von Teilnehmenden an Hochschullehrgängen. Hinsichtlich der Dauer der Weiterbildungsmaßnahme zeigten sich in der Stichprobe deskriptive, jedoch nicht signifikante, Effekte. Die Studie bietet (trotz ihrer methodischen Limitationen) erstmals Einblicke in inklusionsbezogene Professionalität und Wirksamkeit von Professionalisierungsmaßnahmen im Bereich IEP.
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International.
Copyright (c) 2024 Simone Breit