Abstract
Dieser Beitrag fokussiert vor dem Hintergrund des Übereinkommens hinsichtlich eines inklusiven Bildungssystems und der noch weiter gefassten Prämisse, Bildung für alle zu ermöglichen, das pädagogische Handeln von Elementarpädagog*innen im Bereich der Inklusion. Da Spiel im Bildungsrahmenplan als die zentrale Form des Lernens in der frühen Kindheit angesehen wird, ergibt sich die erkenntnisleitende Frage, inwieweit Spiel auch als Strategie für Inklusion in elementaren Bildungseinrichtungen erachtet wird. Im Rahmen eines qualitativen Forschungsdesigns wurde eine Textvignette erstellt. Sie beschreibt ein dreijähriges Kind, das nicht spricht, im Kontext eines elementarpädagogischen Settings. Elementarpädagog*innen (N = 91) verschriftlichten Fragen und antizipierte Handlungen zu diesem Fall. In einem iterativen Diskurs- und Konkretisierungsprozess, der sowohl induktive wie auch deduktive Herangehensweisen an das Textmaterial inkludierte, wurde ein Kodierschema entwickelt, auf dessen Basis die Antworten aus der Stichprobe unabhängig voneinander doppelt kodiert wurden. Die Kategorie „Pädagogische Handlungsoptionen“ wurde bei 89 % Prozent der Elementarpädagog*innen identifiziert und in einem nächsten Schritt näher analysiert: So thematisieren 21 Pädagog*innen Spielbegleitung als Handlungsoption für den Fall des Kindes, das im elementarpädagogischen Setting nicht spricht. Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutung der Spielbegleitung durch pädagogische Fachkräfte in inklusiven Settings hin. Sich darauf stützend werden Implikationen für ein inklusives Bildungssystem in der Aus- und Weiterbildung von Elementarpädagog*innen abgeleitet.
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