Abstract
Die vorliegende Studie untersucht die Frage, ob sich das subjektiv wahrgenommene Professionsempfinden von Chemielehrenden der Sekundarstufe im Laufe der Berufsausübung verändert. Dabei wird primär untersucht, inwieweit die Faktoren Dienstalter, Ausbildungsvariante, Fortbildungstätigkeit oder Geschlecht einen Einfluss auf die selbst wahrgenommenen Kompetenzen haben. Das theoretische Fundament bilden dabei das Laufbahnmodell von Huberman sowie das professionstheoretische EPIK-Modell. Als quantitative Studie designt erfolgte eine Befragung der Mitglieder des Verbands der Chemielehrer/innen Österreichs (VCÖ) per Online-Fragebogen mit rund 50 Items, wobei von knapp 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Fragen zur gefühlten Professionalität beantwortet wurden. Im Zuge der deskriptiven sowie inferenzstatistischen Auswertung (einfaktorielle MANOVA sowie t-Test nach Pearson) konnte gezeigt werden, dass sowohl das Dienstalter als auch die Fortbildungstätigkeit einen statistisch signifikanten Einfluss auf das persönliche Kompetenzempfinden in einigen Bereichen haben, wohingegen die absolvierte Ausbildung und das Geschlecht von geringer Bedeutung sind. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass eine Lehrperson zu keinem Zeitpunkt der Berufslaufbahn tatsächlich „fertig“ ist, sondern die Wahrnehmung als professionell arbeitende Pädagogin bzw. professionell arbeitender Pädagoge ständigen Veränderungen unterworfen ist.
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