Abstract
Rolf Laven berichtet über Bildungsbegegnungen des Jahres 2017, während zweier Aufenthalte in den Flüchtlingslagern der POLISARIO, verwaltet von der Westsahara, auf dem Staatsgebiet der algerischen Hamada Wüste. Involviert waren Grundschullehrerinnen aus Camps der Wilhayas Smara und Dahla. Weitere Beteiligte waren Mitarbeitende des saharauischen Bildungsministeriums sowie eine Forscherinnen- und Forschergruppe von der PH Wien. In Workshop-Reihen sollten Begegnungen geschaffen und gestalterische Bildungsaktivitäten angeregt werden. Thematisiert wurde das Alltags- und Berufserleben der Lehrenden; umgesetzt wurde dies in Form eines ganzheitlichen Reflektierens und Darstellens. Diese Interaktionen fanden vor dem Hintergrund der von textueller Literalität geprägten Kulturform der, überwiegend muslimischen, Saharauis statt. Die Realisierung von bildhaften Darstellungen als Kommunikationsmöglichkeit stellte für diese Lehrenden ein neues Lernfeld dar. Mittels Keramik wurde plastisch gearbeitet, zudem wurden narrative Inhalte als ´Graphic Story Telling` zeichnerisch/malerisch, auf Papier, umgesetzt. Die Methode der teilnehmenden Beobachtung (Rosenbaum, 2010) ermöglichte es, Erkenntnisse zu Professionsverständnis und dessen Umsetzung im Schulalltag zu generieren. Zugleich stellt die hier vorgestellte Bildungsbegegnung eine Vorerhebung für die weitere forschende Tätigkeit Lavens dar, die mit der Methode der Bildinterpretation (Marotzki & Stoetzer, 2006) zeichnerische und skulpturale Artefakte der Teilnehmerinnen ins Zentrum stellen wird.