Abstract
Obwohl bereits vielerlei Studien zum Schulübertritt von der Volksschule in die weiterführende Schule existieren, ist der Einfluss der Bindung von Schulkindern an ihre Eltern und FreundInnen beim Wechsel weitgehend unberücksichtigt geblieben. Diese Studie befasst sich einerseits mit dem, häufig in der Literatur als kritisches Lebensereignis erachteten Schulübertritt und dem Einfluss der Bindungsqualität auf die prospektive Einschätzung des Schulwechsels. Diese prospektive Bewertung kann im Sinne einer Herausforderung und Bedrohung sowohl im Leistungsbereich, als auch im Sozialbereich stattfinden. Anderseits soll festgestellt werden, in welcher Form sich die subjektiven Erwartungen zu den leistungs- sowie sozialbezogenen Veränderungen vor dem Schulübertritt zeigen. Ziel der Untersuchung ist es weiters, die Einschätzung des bevorstehenden Übergangs in die weiterführende Schule hinsichtlich der Muttersprache, des weiterführenden Schultyps und des Geschlechts herauszufiltern. Dabei wurden an 16 Grundschulklassen in Wiener Neustadt insgesamt 282 SchülerInnen befragt. Zusammenfassend zeigten die Ergebnisse, dass Kinder mit einer hohen Bindungsqualität an ihre Eltern den Schulübertritt als höhere leistungs- und sozialbezogene Herausforderung sahen. Ebenso gaben SchülerInnen mit einer guten Bindung zu ihren FreundInnen eine größere positive Herausforderung im Leistungsbereich an. Mädchen schätzten sowohl die erwarteten Veränderungen, als auch die sozial- und leistungsbezogenen Aspekte als sehr bedrohlich ein. Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache sahen den Schulübertritt als Herausforderung, wohingegen zukünftige HauptschülerInnen den Schulwechsel eher als Bedrohung erachteten.Literaturhinweise
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