Abstract
Der Beitrag diskutiert entlang der Theorie transformatorischer Bildung, wie die Frage der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bildungstheoretisch integriert werden könnte. Während einerseits Programme und Interventionen der BNE Kompetenzsteigerungen bewirken, muss gleichzeitigt festgestellt werden, dass es zu wenig gesellschaftlicher Transformation kam. Daher wird für einen bildungstheoretischen Diskurs plädiert, der sich diesem Thema abseits von d Kompetenzaneignung annimmt. Dafür werden analog zu Koller die Theorien von Bourdieu, Ricoeur, Lacan und Butler befragt. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich der Anlass der Transformation als ausreichend widersprüchlich zum aktuellen (konsumorientierten) Habitus erweisen muss – unter anderem, indem damit einhergehende Ängste nicht abgewehrt werden. Eine solche Abwehr kann sich durch selbstgesteuerte soziale Prozesse wie durch die selbstbestimmte und stetige Veränderung performativer Sprechakte vermindert werden. Eine solche Perspektive auf die Bildungsprozesse ermöglicht eine erziehungswissenschaftliche Beschreibung von nachhaltiger Transformation der Selbst- und Weltverhältnisse, welche nicht selbst Subjektivation oder Indoktrinierung ist.
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