Abstract
Fortbildungen von Lehrpersonen kommt eine hohe Relevanz bei der berufsbegleitenden Professionalisierung sowie der Begleitung gesamtschulischer Entwicklungsprozesse zu. Dabei wird vonseiten der Fortbildungsforschung zunehmend erkannt, dass die strukturellen Merkmale des Formats (z. B. zeitlicher Umfang, Kooperationsanlässe, Kohärenz zur Schulpraxis) insbesondere für die Umsetzung umfassender Schulentwicklungsprozesse bedeutsam sind. Gleichwohl determinieren primär die inhaltlichen Merkmale der Maßnahme die Ausgestaltung und Teilnahmequote von Lehrpersonen. Inwieweit die Teilnehmenden den strukturellen Merkmalen einer Fortbildung Relevanz beimessen sowie für den schulischen Entwicklungsprozess Wirksamkeit zuschreiben, ist bisweilen nicht ausreichend untersucht. Am Beispiel einer Fortbildungsreihe, die hessische Schulen über drei Jahre hinweg bei der Entwicklung eines Leitbilds zur Beschulung und Integration zugewanderter Schüler*innen begleitet, weist die vorliegende, qualitative Untersuchung auf die Bedeutsamkeit der strukturellen Merkmale eines Fortbildungsformats für die Begegnung gesamtschulischer Herausforderungen hin und legitimiert – unter Bezug auf die Teilnehmendenperspektive – eine stärkere Berücksichtigung dieser Merkmale bei der Organisation und Durchführung wirksamer und nachhaltiger Fortbildungsformate.
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