Abstract
Die vermutete und erwünschte Transferwirkung von Musik auf schulische Leistungen, im konkreten Fall auf sprachliche Kompetenzen, wird seit Jahrzehnten diskutiert, gilt jedoch bis heute als kaum beweisbar. Eine Grazer Volksschulklasse erhält seit Beginn der ersten Schulstufe erweiterten Musikunterricht, in dem regelmäßig sprachfördernde Lieder des Projekts SprachSpielGesang erarbeitet und gesungen werden. In einem weiteren Schritt, in der dritten Schulstufe, wurde vom Lehrpersonenteam ein Musical verfasst, das grammatische Phänomene ebenso bewusst machen soll wie die Notwendigkeit des gemeinsamen Lernens von stärkeren und schwächeren Schulkindern. Zwei Erhebungen (in der ersten und in der dritten Schulstufe) analysierten die Einstellung der Kinder zum Projekt und zu den Inhalten der Lieder und des Musicals. Abschließend wird erörtert, ob es eine messbare Transferwirkung gibt und, wenn nicht, welche Einstellungen und Haltungen, z.B. Freude an Musik, Identifikation mit Rollen im Musical, dennoch positive Effekte haben.