Abstract
Der Beitrag schlägt vor, die historische Dimension religiöser Vielfalt stärker in den Blick pädagogischer Debatten zu nehmen. Dazu setzt er sich konkret mit der folgenden Frage auseinander: Wie werden die Erinnerungen an die religiöse Vielfalt der Zwischenkriegszeit in den 2020er Jahren diskursiv gerahmt? Auf der Basis von Zeitzeug*innen-Interviews aus dem ZwieKrie-Projekt wird deutlich, dass sich Zeitzeug*innen nachdrücklich an Situationen religiöser Vielfalt in der Zwischenkriegszeit erinnern, dass diese Erinnerungen aber kaum diskursiv gerahmt sind. Die Zeitzeug*innen können zur Auseinandersetzung mit religiöser Vielfalt kaum auf einen diskursiven Rahmen zurückgreifen. Man kann von einem „bedeutungsarmen Diskurs“ religiöser Vielfalt sprechen.
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Copyright (c) 2023 Karsten Lehmann