Abstract
Der Beitrag zielt darauf ab, die Konturen einer umfassenden, historisch-politischen Europabildung als forschungsgeleitetes Konzept für die Lehrer*innenweiterbildung darzulegen. Hierfür wird das Thema sowohl in die historisch-kulturwissenschaftliche Europaforschung als auch zugleich in die Geschichts- und Politikdidaktik eingebettet. Durch die anschließende Verschränkung beider Forschungsdiskurse werden zunächst auf theoretischer Ebene Überlegungen zu einer historisch-politischen Europabildung zur Diskussion gestellt. Anschließend werden die theoretischen Anregungen mit praktischen Beispielen aus aktuellen Weiterbildungsformaten verknüpft, welche die Kenntnisse von Lehrer*innen über komplexe Themen wie europäische Identität(en), Werte, Diversität und interkulturelles Lernen methodisch und didaktisch vertiefen sollen.
Grundlegend für den Beitrag ist die Prämisse, dass das Bewusstsein einer europäischen Dimension sowohl reflektiertes Geschichtsbewusstsein als auch politisches Systemwissen einschließen sollte. Ebenso wird die Frage thematisiert, was europäische Identität bedeutet und inwiefern damit auch Abgrenzungen einhergehen. Hierbei wird gezeigt, dass sich gewinnbringende Europabildung (ebenso wie Demokratiebildung allgemein) stets im Spannungsfeld der Geschichts- und Politikdidaktik, aber auch der dekonstruierenden, kulturwissenschaftlichen Europaforschung bewegen muss.
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